Die Causa Österreich und das Demokratie Verständnis der EU
Was die 14 EU Mitglieder wirklich von Völkerrecht , Demokratie und Menschenwürde halten und wie sie damit umgehen , exerzieren sie gerade am Beispiel Österreich vor :
Was sind die Facts ?
- Am 3.Oktober 1999 finden in Österreich freie und demokratische Wahlen statt
- Die FPÖ erreicht 27 Prozent der Stimmen
- Nach langwierigen Verhandlungen wird eine Koalitionsregierung gebildet, die eine
parlamentarische Mehrheit hat
- Die 14 EU-Staaten verhängen Sanktionen gegen eine demokratisch gewählte Regierung
der Republik Österreich , weil ihnen eine beteiligte Partei nicht genehm ist
Die EU gibt vor, hohe Ideale wie Menschenrechte und Demokratie verteidigen zu wollen ( gegen wen und was ? es ist absolut
nichts passiert ausser banalen demokratischen Vorgängen wie freie Wahlen mit Regierungsbildung - nicht etwa
ein Militärputsch oder das Ausserkraftsetzen der österreichischen Verfassung, in der Freiheit und Menschenrechte ebenso garantiert sind wie in allen anderen demokratischen Ländern auch ) und tritt eben diese Werte
selbst mit Füssen bricht das Völkerrecht und Europäisches Recht und stellt schliesslich das Abhalten von freien demokratischen
Wahlen in Frage, weil einem souveränen Staat in oberlehrerhafter Manier untersagt wird, die Regierung selbst zu bilden.
Weitere Facts sind diese :
- Die FPÖ ist keine rechtsextremistische Partei ,
diese sind laut österreichischer Verfassung verboten !
- Bis heute hat es in Österreich keine Übergriffe auf Asylantenheime gegeben
- Im Parteiprogramm der FPÖ findet sich kein einziger antisemitischer Inhalt
Trotzdem wird seitens der EU so getan, als ob dies alles der Fall wäre, oder zumindest prophezeit,
dass dies mal
so kommen könnte ! In Wirklichkeit passieren Dinge in Deutschland, die Demokraten erschaudern lassen : Die
rechtsradikale NPD marschiert mit Reichsfahnen durchs Brandenburger Tor und demonstriert gegen eine Holocaust
Gedenkstätte, sonstige Übergriffe gegen Asylantenheime, Ausländer und Friedhofsschändungen kennen Sie ja aus
der Presse.
Weiterhin wird mit tendentiösen Aussagen argumentiert wie " 73 % der Österreicher haben nicht die FPÖ gewählt ! "
Und ?
In Deutschland haben auch 92 % nicht die Grünen gewählt und trotzdem sind sie an der Regierung beteiligt !
Demokratieverständnis besteht darin, Mehrheitsentscheidungen zu akzeptieren und vor allem die Tatsache, dass das
Volk entscheidet. Da seitens der EU unverhohlen die freie, demokratische Willensbildung eines souveränen Staates
missachtet wird, besteht Grund zu der Annahme, daß die Regeln der Demokratie ausgehebelt werden sollen.
Wie sonst sind die belgischen Äusserungen zu verstehen " die Sanktionen werden solange aufrechterhalten, bis die
Regierung in Wien zurücktritt "
Die logische Konsequenz daraus wäre ja die, dass künftighin jedes Mitgliedsland der EU nach der Abhaltung von
freien, demokratischen Wahlen erstmal die EU um Genehmigung bitten müsste, ob dieses Ergebnis auch genehm sei !
Jedem aufrechten Demokraten muss Schlecht werden bei solchem Umgang mit demokratischen Grund-Verständnissen.
Mit diesen unüberlegten und vorschnellen Sanktionen - die in der Hauptsache von Frankreich, Belgien und Deutschland
forciert wurden - erweist sich die Gemeinschaft der EU einen Bärendienst vorallem deswegen, weil sie jeglicher
rechtlicher und moralischer Grundlage entbehren - und sich sicher die kleineren Mitgliedsstaaten fragen werden, wie sie
selbst nach freien Wahlen mal behandelt werden könnten .
Um Ihnen einen Überblick zu geben, worum es hier eigentlich geht, einige Meinungen und Presse Stimmen dazu :
Die Hintergründe der Wahlentscheidung in Österreich und die Reaktionen der EU erfahren Sie in dem
hervorragenden
Artikel von Karl-Peter Schwarz - stellvertretender Chefredakteur der Wiener Zeitung
" Die Presse "
in der FAZ vom 12. Februar :
Das Wiener Intrigenspiel und der kalkulierte Wahn des Westens
Wolfgang Böhm / Die Presse Wien berichtet über ein Irisches Rechtsgutachten über das Verhalten
der EU gegenüber Österreich : Irische Studie : Sanktionen sind illegal
Die USA verhalten sich aussenpolitisch weitaus geschickter als die EU , die sich wieder mal selbst blamiert. Lesen Sie
dazu den Artikel von Andreas Schwarz / Die Presse Wien :
Gute und böse Massnahmen
Etliche Länder sind gegen die Sanktionen :
Dänemark fordert die Aufhebung der Sanktionen
Die Sanktionen haben der EU letztendlich Schaden zugefügt :
Unerwartete Entwicklungen
Das rechtswidrige Vorgehen der EU können Sie selbst im Amsterdamer Vertrag nachlesen, den pikanterweise das
Auswärtige Amt der Bundesrepublik Deutschland selbst auf seiner Site zur Verfügung stellt.
Die wichtigste Passage daraus hier :
Tradition verpflichtet : eine Union des Rechts
und den vollen Wortlaut hier nachlesen :
Der Vertrag von Amsterdam - um was geht es ?
Aber wahrscheinlich wissen die 14 EU-Partner selbst , dass das Vorgehen gegen die Republik Österreich gegen EU - Recht
verstösst und haben deswegen die Aktionen als bilaterale Maßnahmen deklariert.
Einerseits werden österreichische Politiker und Minister regelrecht 'geschnitten' und in einer geradezu menschen
verachtenden Weise düpiert, die die geringsten Anstands-Regeln vermissen lassen, andererseits erwartet man von
Österreich die 100 prozentige kooperative Beteiligung an allen EU Aufgaben, so als wäre nichts geschehen !
Als aufrechter Demokrat kann ich nur einen Aufruf an Gleichgesinnte richten, denen die Werte der Demokratie am Herzen liegen :
Demokraten wehrt Euch gegen die Misshandlung der Demokratie !
Machen Sie mit bei einer Unterschriftenaktion von :
Swetlana Kraetzschmar
dort können Sie auch Handzettel und Formulare zum Unterschriftensammeln herunterladen.
Ich selbst sammle auch Unterschriften von Demokraten, die gegen die Diskriminierung Österreichs eintreten und werde
diese wie auch Swetlana Kraetschmar an den Bundesaussenminister Joschka Fischer übersenden.
Oder schreiben Sie direkt eine E-Mail an das :
Auswaertige Amt
Lesen Sie auch das Regierungsprogramm der neuen österreichischen Regierung auf der ofiziellen Site
der österreichischen Bundesregierung
Die Demokratie ist ein zu wertvolles Gut der Menschen, als dass man leichtfertig damit umgehen sollte !
Ich habe am 18. Mai die gesammelten 42 Unterschriften an den Bundes Aussenminister Joschka Fischer geschickt
sowie jeweils eine Kopie des Briefes mit den Unterschriften an alle im Bundestag vertretenen Parteien und ebenso an
die Aussenministerin der Republik Österreich .
Hier können Sie den genauen Wortlaut der Briefe , deren Veröffentlichung ich angekündigt
habe , nachlesen :
Brief an den Aussenminister der Bundesrepublik Deutschland , Herrn Joschka Fischer
Brief an den Vorsitzenden der CSU Landesgruppe , Herrn Michael Glos
Brief an den Vorsitzenden der SPD Bundestagsfraktion , Herrn Dr. Peter Struck
Brief an den Vorsitzenden der CDU/CSU Bundestagsfraktion , Herrn Dr. Friedrich Merz
Brief an den Vorsitzenden der FDP Bundestagsfraktion , Herrn Dr. Wolfgang Gerhardt
Brief an den Vorsitzenden der Bundestagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen
, Herrn Rezzo Schlauch
Brief an den Vorsitzenden der PDS Bundestagsfraktion , Herrn Dr. Gregor Gysi
Sowie noch den Brief an die Aussenministerin der Republik Österreich ,
Frau Dr. Benito Maria Ferrero-Waldner
Reaktionen auf die Anschreiben werde ich ebenfalls auf dieser Site jeweils aktuell veröffentlichen .
Der Schaden , den die
illegalen und im rechtsfreien Raum verhängten Sanktionen der 14-EU Länder
bereits angerichtet haben , lässt
sich an Reaktionen und Aktionen der Bevölkerung Österreichs ablesen , wo am 22. Mai ein Verein
gegründet wurde mit dem Ziel der Vorbereitung für ein
Volksbegehren gegen EU - Sanktionen
Der feine Unterschied ist der , dass es keine Volksbefragung ist , die von einer oder mehreren Parteien ausgeht ,
sondern direkt vom Volk der Republik Österreich , also dem Souverän !!!
Informieren Sie sich über den Zweck und die Ziele dieses Volksbegehrens :
JA zu Östererreich - JA zu Europa
und unterstützen Sie in jeglicher legaler Form den Kampf gegen diejenigen, die angeblich die Demokratie verteidigen wollen ,
sie in Wahrheit aber mit Füssen treten !!!
Demokratie kann immer nur vom Volk ausgehen, niemals von Politikern, die Partei- , Macht- , Wirtschafts- und
Eigen-Interessen vertreten - und die meisten von ihnen wären gut beraten, sich mit etwas Geschichte zu befassen -
es langen schon die letzten 100 Jahre - und daraus auch Lehren zu ziehen !
© Friedrich Schneider
( friedrich.schneider@inka.de ) 31. Mai 2000