(geboren 30. 3. 1746 in Fuendetodos , gestorben 16. 4. 1828 in Bordeaux)
Stil |
Werke |
Lebenslauf |
Zeitgeschichte |
1760–1764 Lehre bei José Luzán in Saragossa |
1759 Inthronisation Karl III. (Aufklärer). Reformpolitik. |
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1763 und 1766 Teilnahme am Malwettbewerb der Real Academia de S. Fernando Madrid, ohne Erfolg |
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1766 Atelier Francisco Bayeus y Subias |
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Lernt Technik der Freskomalerei |
1770 Italienreise, u. a. Rom und Parma |
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»Hannibals Alpenübergang« |
1771 zweiter Preis der Academia |
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Rokoko locker im Farbauftrag, durchsichtige Schatten, fein abgestufte Valeurs, interessante Lichtführung |
1776–1791 Gobelinentwürfe; volkstümliche Motive: Spiele, Raufereien, Jahreszeitenbilder, Jagdszenen |
1771 Rückkehr nach Saragossa, wohnt in Madrid, heiratet Josefa Bayeu, angestellt an der königlichen Teppichmanufaktur Sta. Barbara, |
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1780 Mitglied der Real Academia; geadelt |
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Altarbilder, Auftragsarbeiten |
1781 Aufträge des Königs Karl III. |
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Erstarrte Figuren, intensive Blickbeziehungen, gedankenverloren im Ausdruck; Isolierung der Personen aus anderen Zusammenhängen |
ab 1783 Portraits |
1785 zweiter Direktor der Academia 1786 Hofmaler 1789 Maler der königlichen Kammer |
1788 Karl IV. wird König, Ende der Reformpolitik. Krise des Ancien regime: Verschuldung, Verstrickung in französische Kriege |
1789–1795: Graue Periode 1790er: Profilierung als Intellektueller und freier Künstler; Individualisierung des Stils |
1793 Bildserie für die Academia dokumentiert menschliches Extremverhalten; Titel wie »Karfreitagsprozession der Geißelbrüder«, »Irrenhaus« und »Inquisitionssitzung« Ausmalung der Kirche S. Antonio de la Florida |
1792 Schlaganfall, dadurch Ertaubung 1795 erster Direktor der Academia; Arbeit für Hof, Adel und Kirche |
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Venusdarstellungsartig, aber nicht göttlich, Betonung der Menschlichkeit, Aufhebung der Distanz zum Betrachter. |
1797 »Die nackte Maja«, »Die bekleidete Maja« |
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Radierungen |
Caprichos: sozialkritische Serie von Radierungen |
1799 erster Maler des Hofes |
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1814 Serie »Los Desastres de la Guerra« (unveröffentlicht) »Die Erschießung der Aufständischen« |
1812 Josefa Bayeu stirbt. |
1808 Ferdinand VII. wird König, Napoleon besetzt Spanien nach Hofintrigen. Absetzung Ferdinands, Volksaufstand in Madrid 1812 liberale Verfassung von Cadiz |
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Radierungen |
1816 Stierkampfszenen: »Tauromaquia« |
positioniert sich liberal gegen Folter, Inquisition und Absolutismus, kritisiert die Besatzung |
Unabhängigkeitskrieg bis 1814, Rückkehr Ferdinand VII., Restaurationsbewegung |
1819 religiöse Bilder |
Ab 1814 diverse Militärrevolten |
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Mythologische Inhalte, düster gehalten, wieder menschliche Grenzerfahrungen, ortlose Figuren auf dunklem Grund, Beschränkung auf wenige Farben (meist blau, grün oder braun), ausgeprägter schwarz-weiß-Kontrast |
1820–1823 »Schwarze Malereien«: Wandgemälde in seinem Haus Quinta des Sardo |
bis 1820 weiterhin Hofmaler; |
1820 erfolgreiche Militärrevolte; Anerkennung der Verfassung von 1812 |
Radierungen |
»Disparates« (Tollheiten): 22teiliger Zyklus, thematisch an die Caprichos angelehnt, menschliche Laster und Dummheit wird thematisiert. |
1823 Ferdinand VII. wieder an der Macht, nochmals verstärkte Restauration |
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Lithographien (neuerfundene Technik): lichtdurchpulst Vorwegnahme des Impressionismus in heiteren Gemälden |
»Stiere von Bordeaux« »Die Milchfrau von Bordeaux«, »Don José Pio de Molina« |
1824 lebt zunächst versteckt bis zu einer Amnestie, geht dann aber unter dem Vorwand einer Kur nach Bordeaux ins Exil |
1824 Verfolgung von Liberalen |
1828 Tod in Bordeaux |
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Post mortem: Sein revolutionärer Stil wird erst spät geschätzt, u. a. von Delacroix (1798–1863) und Manet (1832–1883) . Expressionisten wie Munch (1863–1944) und James Ensor (1860–1949) greifen ebenso wie Surrealisten Motive Goyas auf. |