Die EU-Maultasche kolonialisiert die Lebenswelt

Die Schwäbische (Suppen-)Maultasche ist nun offiziell als regionale Spezialität unter den Schutz der EU gestellt. Die Presse feiert das einhellig, gemeinsam mit dem baden-württembergischen Landwirtschaftsministerium. Dabei ist der Sachverhalt hochproblematisch: Nicht nur der schwäbische Imperialismus, der überall mitklingt, auch eine zweifelhafte Ausweitung von künstlich geschaffenen Exklusivrechten und die Mentalität, die daraus spricht, sollte hinterfragt werden.
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Sola cucurbita

Ich lese gerade das »Lob der Torheit« von Erasmus von Rotterdam. Bisher mein Lieblingszitat:

Hätte Gott auch in die Gestalt eines Weibes, eines Teufels, eines Esels, eines Kürbisses, eines Kiesels eingehen können? Und wie würde dann dieser Kürbis gepredigt und Wunder gewirkt haben? Wie wäre er zu kreuzigen gewesen? Und was hätte Petrus konsekriert zu der Zeit, da der Leib Christi am Kreuze hing?

Psalm 34, Vers 9: Für Kürbissuppe schneidet man das Fruchtfleisch klein, dünstet gewürfelte Kartoffeln in Öl leicht an und gießt das ganze dann mit klarer Brühe auf. Zwanzig Minuten kochen lassen, Sahne dazu, mit Salz und Muskat abschmecken und pürieren.

»Friß, Vogel, oder stirb.«

Dieses Jahr bin ich fürs Weihnachtsessen zuständig. Vielleicht hätte ich mein Kochfaible doch verschweigen sollen. Also mache ich mich auf die Suche nach Rezepten. Sehr schön finde ich immer wieder fatalistische Amateurrezepte:
Jede Schnittfläche mit ein paar Tropfen Grappa würzen. Anmerkung: Wer keinen Alkohol verwenden möchte, muss auf den Grappa verzichten. Eine Alternative gibt es nicht, aber die Kartoffeln schmecken auch ohne Grappa lecker. (Quelle: www.petra-kaiser.de)